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2025-09-01 | 1 |
Andreas Noeske |
Foto: Lasurmeise von Martin Gottschling Rare Western Palearctic birds: Azure Tit www.birdguides.com/articles/western-palearctic/rare-western-palearctic-birds-azure-tit/ |
2025-09-01 | 2 |
Alexander Stöhr |
Foto: Lasurmeise von Martin Gottschling ein hoffentlich interessanter Vergleich zu dieser tollen Lasurmeise: www.dutchbirding.nl/gallery/detail/31247?page=0 Beste Grüße! |
2025-09-03 | 3 |
Martin Gottschling |
Foto: Lasurmeise von Martin Gottschling Gabs danach noch 2x in Finnland als Longstayer: www.club300.de/gallery/photo.php?id=12881 www.club300.de/gallery/photo.php?id=43602 |
2025-09-04 | 4 |
Andreas Noeske |
Foto: Lasurmeise von Martin Gottschling Die für mich letztlich alles entscheidenden Informationen, was die ID im Feld, die Anerkennung durch eine Kommission und die Tickability von Lasurmeisen anbelangt, kommen vom Schwedischen Seltenheitenkomitee. Danach ergibt sich die folgende unbedingt erforderliche Merkmalskombination: 1. Schwanzfedern: Ausmaß des Weiß auf den 3 äußeren Schwanzfedern S4-S6. Bei der Lasurmeise ist der größte Teil (mindestens 80%) der äußersten Feder S6 weiß ist, sowie etwas mehr als die Hälfte von S5 und fast die Hälfte von S4 2. Handdecken: ausgedehnte weiße Federspitzen 3. Schirmfedern: Ein wichtiger Hinweis ist der Winkel der weißen Zeichnung auf der mittleren Schirmfeder. Bei allen untersuchten Lasurmeisen (unabhängig von der Unterart) ist er immer mehr oder weniger schräg (~45° nach meiner Einschätzung), während er bei den meisten Hybriden fast 90° beträgt. Zusammengefasst nach t1p.de/b6fkt Federdetails sind besonders schön bei diesen beiden Vögeln nachzuvollziehen: www.featherbase.info/de/specimen/782 www.featherbase.info/de/specimen/795 Wer der Ausarbeitung des Schwedischen Seltenheitenkomitees folgt, wird genau wie ich zu dem Ergebnis kommen, dass nur der Masugnsbyn-Vogel übrigbleibt und alle anderen nicht passen und als Lasurmeise weder von Birdern bestimmt noch von Seltenheitenkommissionen anerkannt werden sollten. Trotz einer möglichen Verunsicherung der Birderszene durch genetische Untersuchungen bin ich hiernach der Meinung, dass die Feldbestimmung von „echten“ Lasurmeisen kein Hexenwerk oder unmöglich ist. Gerade die Ergebnisse der Schweden haben für mich wieder festen Boden unter die Füße gebracht. Wenn man die cyanus-Kriterien an die belgische Pimpelmees www.dutchbirding.nl/gallery/detail/31247?page=0 anlegt, wird einem klar, dass dieser Vogel praktisch NICHTS von einer Lasurmeise hat. „The genotype at each of these loci was a perfect match to Blue Tit. We therefore conclude that the bird was a genetically pure Blue Tit, despite its plumage being intermediate between Azure Tit and Blue Tit.“ doi.org/10.5253/arde.2025.a1 Diese für mich zunächst irritierende Aussage, dass es sich um eine 100%ige Blaumeise handelt, lässt sich aber durch die Kommentare zu dem Vogel durchaus nachvollziehen. Dort wird das Fehlen von Farbtönen im gelb-grünen Bereich damit erklärt, dass das Verschwinden der gelben Farbe eine der häufigsten „Verlustmutationen“ beim Wellensittich ist und auch bei Kohlmeisen vorkommt. Das Gen, in dem diese Mutationen auftreten, ist bekannt. Und diese „weiße“ Blaumeise hat zufällig eine Mutation in demselben Gen (übersetzt und zusammengefasst, daher so nicht zitierbar). Mir selbst ist zu diesem Aspekt nichts bekannt. In dem Crowdfunding-Artikel www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2053716623000567 gibt es einen diskutierbaren Vorschlag, der sowohl das Abhaken als auch das Anerkennen betrifft: „Although a non-scientific problem the question remains how much hybrid content is required for rejecting a specimen as a hybrid. ... A pragmatic cut-off would be to define F1 and morphologically clearly deviating individuals (potentially first generation backcrosses and offspring between backcrosses and F1 hybrids) as hybrids, and accept minor morphological deviations found in some (but not all) backcrosses as good members of their species. With this argumentation, the two presumed Azure Tits observed in Sweden should be classified as Azure Tits.“ Ich würde das auch pragmatisch sehen, wenn die oben genannte Merkmalskombination nachvollziehbar dokumentiert wurde. Ich bin aber trotzdem anderer Meinung, denn die Merkmalskombination ist bei den beiden schwedischen Vögeln nicht ausgeprägt, was zu einer Ablehnung führen sollte. Hier könnte sich einem der Verdacht aufdrängen, dass diese Schlussfolgerung einer Gefälligkeitsaussage nahekommt und man die Hand nicht beißt, die einen füttert, immerhin etwa 7.500 € in den Sand gesetzt und Tick einkassiert: „The total laboratory and sequencing costs for this project was ca 112,000 SEK (~11,000 EUR). The funding from Club300 members and other contributors reached 83,000 SEK, which means that nearly 75% of this project has been covered by crowdsourcing.“ zitiert aus doi.org/10.1016/j.avrs.2023.100130 Der Club300.se und das Schwedische Seltenheitenkomitee sind dann letztlich nicht diesem Vorschlag gefolgt, so dass nur zwei Lasurmeisen auf der schwedischen Liste verbleiben, eine aus 1786 und der Masugnsbyn-Vogel aus 2002: birdlife.se/rk/raritetskatalogen/mesar-larkor-svalor/azurmes/ Hybriden siehe hier: birdlife.se/rk/raritetskatalogen/mesar-larkor-svalor/azurmes-x-blames/ Es ist dann aber überraschend, dass gerade der Club300.se, der das Geld für die Crowdfunding-Aktion eingesammelt hat, ausgerechnet einen der beiden Vögel, die als Hybriden entlarvt wurden, bei der Lasurmeise als Aufmacher hernimmt: www.club300.se/svenska-faagellistan/svenska-faagellistan/azurmes-cyanistes-cyanus-azure-tit/ und Fig. 1. (A) The two Swedish “Azure Tits” that later become dismissed as hybrids, to the left the bird in Sörnoret (1996) (photo: Jan-Michael Breider) www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2053716623000567?via%3Dihub Die finnischen Lasurmeisen findet man hier: www.tarsiger.com/kuvat?species=6363&countries=FI&ordering=-created_at&limit=50 Dieser finnische Vogel zeigt mindestens in den Schwanzfedern nicht die für eine „echte“ Lasurmeise erforderlichen Merkmale: www.tarsiger.com/kuvat?ids=24560 [bearbeitet 2025-09-04] |
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