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2021-11-11    1
Deutsche Avifaunistische Kommission „Seltene Vögel in Deutschland 2019“ erschienen
Mit der jüngst veröffentlichten neunten Ausgabe der Reihe „Seltene Vögel in Deutschland“ folgt ein weiterer umfassender Überblick über das Auftreten von Seltenheiten in Deutschland. Kernbeitrag des 80 Seiten umfassenden Heftes ist die Zusammenstellung der Nachweise seltener Vogelarten in Deutschland im Jahr 2019. Zu den Höhepunkten dieses Jahrgangs gehören der erste Nachweis eines Rotlappenkiebitzes für Deutschland und Europa sowie der erste als Wildvogel eingestufte Nachweis einer Bergkalanderlerche. Bemerkenswert sind darüber hinaus u.a. Nachweise von Blutspecht, Bindenstrandläufer und Pazifiktrauerente. Diese und mehrere hundert weitere Nachweise werden detailliert und mit zahlreichen Fotos und ergänzenden Grafiken und Karten präsentiert.

Das Auftreten seltener nearktischer Watvögel liefert häufig Anlass zu Diskussionen zu Herkunft und Ursachen für das Erscheinen. Anhand einer Auswertung aller Nachweise seltener nearktischer Limikolenarten in Deutschland im Zeitraum 1977-2018 haben Till Jonas Linke und Jochen Dierschke das zeitliche und räumliche Auftreten sowie die Altersstruktur dieser Arten analysiert. Alle insgesamt 15 in Deutschland nachgewiesenen nearktischen Limikolenarten werden behandelt, darunter Weißbürzel-Strandläufer und Grasläufer als fast alljährliche Gäste ebenso wie große Ausnahmeerscheinungen wie Prärieläufer und Sandstrandläufer.

Das Auftreten des Graubrust-Strandläufers als häufigste Limikolenart mit potenziell nearktischer Herkunft wird von Till Jonas Linke in einem separaten Beitrag behandelt und ebenfalls zeitlich und räumlich nach Alter differenziert analysiert. Der Beitrag geht dabei auch auf die Entwicklung der Nachweiszahlen seit dem Erstnachweis 1956 ein und diskutiert, ob sich bei den in Deutschland beobachteten Graubrust-Strandläufern eher um Amerikaner oder Sibirier handelt.

Mit dem bemerkenswerten Nachweis einer Bergkalanderlerche am 8. September 2019 beschäftigt sich ein Artikel des Entdeckers Thomas Kuhn. Der bis zum 25. September im Norden Bayerns rastende Vogel stellt den zweiten Nachweis für Mitteleuropa dar. Der Nachweis wird räumlich und zeitlich in das Auftretensmuster weiterer europäischer Nachweise eingeordnet. Ein Absatz widmet sich außerdem der Haltung von Bergkalanderlerchen in Gefangenschaft in Europa und der Einordnung des aktuellen Nachweises, der zur Aufnahme dieser Art in die Deutsche Artenliste führt.

Sogar noch außergewöhnlicher war die Beobachtung eines Rotlappenkiebitzes am 31. Mai 2019 im Westen Bayerns - nie zuvor war diese asiatische Art in Europa festgestellt worden. Anhand eindeutiger Fotos ließ sich verfolgen, dass dasselbe Individuum zwei Wochen zuvor in Kroatien fotografiert worden war. Die Reise ließ sich über Belgien und die Niederlande auch nach dem Zwischenstopp in Bayern noch ein Stück verfolgen. Entdeckter Leon Wischenbarth erzählt die Geschichte von dieser einmaligen Beobachtung. Es wird darüber hinaus auf das Zugverhalten der Art eingegangen, die Wanderroute dieses Individuums beschrieben und der Nachweis eingeordnet. Die offizielle Einstufung dieses Nachweises durch die „Kommission Artenliste der Vögel Deutschlands“ der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft steht in diesem Fall noch aus.

Die ansprechend gestaltete und reich bebilderte neunte Ausgabe von „Seltene Vögel in Deutschland“ kann zum Preis von 9,80 € zzgl. Versandkosten bestellt werden bei:

DDA-Schriftenversand
An den Speichern 2
D-48157 Münster

Tel.: 0251 - 210140 0
E-Mail: schriftenversand@dda-web.de

Die Reihe ist auch im Abonnement erhältlich. Eine Ausgabe kostet dann 7,50 € zzgl. Versandkosten. Sollten Sie die ersten Ausgaben noch nicht kennen, können Sie diese jetzt zum reduzierten Preis von nur jeweils 5,00 € zzgl. Versandkosten erwerben.

Mit dem Erscheinen des neunten Bandes von „Seltene Vögel in Deutschland“ möchten wir Ihnen außerdem auch wie gewohnt den Seltenheitenbericht der letzten Ausgabe „Seltene Vögel in Deutschland 2018“ kostenlos als PDF anbieten. Eine Übersicht der Seltenheitenberichte der DAK finden Sie hier: www.dda-web.de/index.php?cat=dak&subcat=topdak&subsubcat=berichte

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Deutsche Avifaunistische Kommission